Tag 9

Dunkel kann ich mich erinnern, als ich in den noch “harmlosen” Anfängen der Corona-Tage sagte: Wovor ich mich am meisten fürchte, ist die Einschränkung unserer Bewegungsfreiheit. Das ist mittlerweile noch nicht vollumfänglich, aber zu wahrscheinlich etwa 80 Prozent eingetroffen. Erstaunlicherweise kann ich besser damit umgehen, als ich mir damals dachte – bis jetzt. Deswegen überlege ich: Was tun, wenn plötzlich freie Zeit da ist? Das ist übernächste Woche der Fall, wenn wir keine Zeitschrift zu produzieren haben. Wieder Klavier spielen: klar. Theaterstücke erfinden: ja, auch. Aber mein dringendstes Bedürfnis ist es, raus aus dem (sehr wohl sehr schönen) Haus zu kommen. Dem kreislaufenden Zusammensein mit mir selbst eine Pause zu gönnen. Drum habe ich mich zum freiwilligen Ernteeinsatz gemeldet. Dies nachdem ich in den News vernahm, dass zumal die Spargeln im Boden zu bleiben drohen, wenn sich nicht genügend Erntepersonal einstellt – und dieses kommt gewöhnlich aus dem Ausland, kann aber jetzt wegen Corönchen nicht mehr einreisen. Ich werde wahrscheinlich zusammenbrechen nach zehn ausgestochenen Spargeln, werde 20 Kilo abnehmen und 30 Kilo wieder zufuttern, aber doch: Ich freu mich drauf – falls man mich denn will auf dem Feld 😉
Amici del sud, amici del nord, amici del lavoro agricolo, amici da dappertutto: vi abbraccio!

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