Tag 28

Ein Mondmonat seit dem Lockdown, viermal sieben Tage. Ein Zwölftel des Jahres. Berechnungen geben manchmal Halt oder so etwas wie zeitliche Orientierung. Orientierung. Was für ein Wort! Es heisst: Ich finde mich zurecht, wenn ich den “Orient”, der einst verkürzt für Jerusalem stand, finde. Auch ein Witz, gell. Man drehte also einfach die Karte so lange, bis Jerusalem oben stand, und “orientierte” sich dann. Was für ein Durcheinander. Und was alles im Sprachschatz Eingang findet über die Jahrhunderte, unglaublich. Drum werde ich mich ab sofort nicht mehr orientieren. Sondern? Na ja, zum Beispiel islandisieren, alaskieren, indianisieren, mexikanisieren, australisieren. Hauptsächlich aber notgedrungen stäfanisieren. Grauslig, das Wort. Drum lieber hafisieren, waldisieren oder seeieren. Auch nicht ganz überzeugend. Also vielleicht doch lunarisieren? In der Bildbearbeitung offenbar eine Anwendung des Solarisationseffekts (keine Ahnung, was das ist, aber egal). Gebt “lunarisieren” mal bei Google ein, da gehts wahlweise direkt in den Weltraum oder aber zu biblisch-aramäisch “lunarisierten” Hauptgöttern. Wählet weise!
“Siebe siebe” wars bei Züri West. Vier mal sieben stehts grad bei uns. Und sie lached und seit, heschs der’s guet überleit: S isch vier mal siebe für üs. Betonung auf “für”!

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