Tag 30

Blumen gehören in meine vier Wände wie der Freudenschrei zum hoffentlich nicht mehr allzu fernen Corona-Ende. Ob sie knospen, in voller Blüte stehen oder welken, Blumen sind für mich in jedem Stadium ein hinreissender Anblick. Fehlen sie, fehlt mir etwas. Jedenfalls gabs plötzlich keine Blumen mehr. Weder beim Grossverteiler, beim lokalen Gärtner, noch an Selbstbedienungsständen. Wie wenn Blumen ansteckend wären und man sie deswegen nicht mehr unter die Leute bringen könnte. Unverständlich erschien mir, wieso Gärtnereien ihre blühende “Ware” nicht mehr verkau-fen durften, und das ausgerechnet in der Hochsaison. Was tun also? Jede Petition pro Blumenverkauf unterschreiben, die irgendwo in Umlauf war, und: Walter aktivieren, den grossartigsten aller Blumenheger. Walter hatte viele Jahre am Stäfner Markt seine Blumen feil gehalten, die er in Feldbach anbaut. Nicht mickrige Sträusslein für ein Heidengeld, sondern satte Bünde zu einem überaus fairen Preis. Altershalber hörte er mit der Marktfahrerei auf, pflanzt aber in Feldbach nach wie vor an. Und beliefert mich nun mit dem, was er hat. Derzeit natürlich mit Tulpen in allen Farben. Wir gehen dabei so vor: Ich schreibe, wenn ich wieder Bedarf an Blühendem habe, er schneidet, wenn etwas spriesst. Und gibt mir Bescheid, wenn der Strauss auf seiner Terrasse abholbereit ist. Ich bezahle per Twint, hole die Blumen und freue mich wie ein kleines Kind. Denn Blumen gehören in meine vier Wände wie der Freudenschrei zum hoffentlich baldigen Corona-Ende.

Mit Blumen aufblühen: Tulpen in allen Farben.

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