Tag 107 (Countdown 3)

“Hey, Bunny, was soll das werden? Wieso trainierst du nicht, du schwarze Arschgeige? Ich bin hier ganz allein.” – “Hat er grade schwarze Arschgeige gesagt?” -“Ja, hat er.” – “Das geht nicht. Das ist rassistisch.” – “Aber du bist schwarz, und du bist ne Arschgeige. Das sind Fakten. Ich schätze, Primetime ist deine Hautfarbe völlig egal.” – “Dass ich schwarz bin, hat nichts damit zu tun, dass ich eine Arschgeige bin.” – “Er hat nicht gesagt: Alle Schwarzen sind Arschgeigen. Er hat dich gemeint. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten: Es war ein Ausdruck seiner Zuneigung.” – “Primetime ist ein Gipsy. Ich würde ihn nie Zigeunerarschgeige nennen.” – “Wieso nicht? Dafür hätte er sicherlich Verständnis. Natürlich nur, wenn es von Herzen kommt.”

Was für ein Dialog! Eine Liebeserklärung an alle Menschen aller Hautfarben und gleichzeitig eine Breitseite gegen verkorkstes Getue. Die Szene spielt übrigens in einem Boxclub. Die, die sich liebevoll blöd anmachen, sind Boxschüler, der mit den gescheiten Voten ist der Coach, der seine Jungs auf den rechten Weg führen will. Das ist nur eine von vielen grossartigen Szenen aus einem Film, der im Gangstermilieu Londons spielt. Wer will schon britische Bandenfilme sehen?, mögt ihr fragen. Ich sage: Wenn der Film von Guy Ritchie ist, jederzeit! “The Gentleman” heisst das Oeuvre und ist, wie gewohnt von Ritchie, ein cleveres Stück Film, was auf den Punkt kommen von Geist, Bild und Timing angeht. (Wen kümmern schon die Inhalte 😀 )

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