Tag 15

Einige Parteien fordern per Mitte April bereits eine Lockerung des Arbeits- und Ladenöffnungsverbots. Nichts gegen ihre hoffentlich gute Absicht, Unternehmen und Gewerbetreibende vor dem Untergang zu bewahren. Aber seltsam ist ihr Vorhaben schon, wenn nicht realitätsfern. Bei den Menschen dieses Landes setzt sich mittlerweile eine andere Sicht der Dinge durch: Es wird noch ziemlich lange dauern, so die Stimmen im Umfeld. Halten wir lieber jetzt durch. Denn: Würden wir jetzt aufgeben, riskierten wir eine Verschlimmerung der Situation und provozierten am Ende gar Welle zwei. Die gefürchtete zweite Welle. Wer sich mit dem Ablauf der Spanischen Grippe befasst hat, dem graut in der Tat vor einer zweiten Welle – von der dritten nicht zu reden.
Darüber hab ich mich heute auch per Videochat mit dem Lieblingssohn und der Lieblingsschwiegertochter unterhalten. Sie sind, er 35, sie 30, noch viel konsequenter und strikter als ich. Und das, obwohl – oder vielleicht gerade weil – sie Mitte Juni Eltern werden. Sie stellen sich jetzt schon darauf ein, noch ein Weilchen mit vielen Komplikationen umgehen zu müssen und schliessen nicht aus, dass dieses Weilchen über den Geburtstermin hinaus gehen können. Das beeindruckt mich, hilft durchzuhalten und auf ein Treffen im Freien, das ich vorgeschlagen hatte, zu verzichten. Schliesslich sind die Dreissiger und natürlich auch die Zwanziger und die Vierziger und die Zehner – hach, meinetwegen alle – die Generationen, die den Karren wieder zum Laufen bringen müssen, wenn Corona vorbei sein wird. Ohne weitere Wellen. So hoffen wirs. Chears!

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